Lawrence Aogno ist in Deutschland im Hubert Fischer Garten- und Landschaftsbau GmbH in Untershofen am Simssee angekommen

Neue Wege bei der Fachkräftesuche 

Wie ein Betrieb aus Untershofen am Simssee von internationalen Bewerbungen profitiert

Hubert Fischer Garten- und Landschaftsbau GmbH in Untershofen am Simssee

Wie in vielen Branchen gestaltet sich die Suche nach Mitarbeitenden in den letzten Jahren zunehmend schwieriger. Ganz gleich, ob es um ausgebildete Landschaftsgärtner*innen oder um Helfer*innen geht – offene Stellen sind schwer zu besetzen. Dank der über viele Jahre etablierten Nachwuchs-Kampagne gelingt es der Hubert Fischer Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Untershofen am Simssee weiterhin, Auszubildende zu gewinnen. Bei anderen Positionen bleibt die Besetzung jedoch eine große Herausforderung.

Der Vorschlag vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V., doch einmal neue Wege zu gehen, ist deshalb beim Betrieb Hubert Fischer auf großes Interesse gestoßen.

"Die Besetzung von offenen Stellen, besonders die von Helfern, ist enorm schwer geworden. Wir bekommen einfach nicht mehr so viele Bewerbungen. Die Aufnahme von motivierten Leuten aus dem Ausland bietet da sehr viel Potenzial." (Lily Fischer, Betriebsinhaberin)

Vom Bürojob zur Natur: Lawrence Aongo wagt einen Neustart in Deutschland

Susann Liebe, eine der Willkommenslots*innen für den GaLaBau, hat eine interessante Bewerbung auf dem Tisch liegen. Lawrence aus Nairobi (Kenia) will nach Deutschland kommen, um eine Ausbildung zu starten.

Lawrence Aongo zum Studiumsabschluss

Seine Voraussetzungen (abgeschlossenes Studium in der Heimat) lassen es aber auch zu, erstmal zur Arbeit (beispielsweise als Helfer) einzureisen, um sich einzugewöhnen. Danach könnte dann eine Ausbildung erfolgen. Susann Liebe thematisiert diese Möglichkeiten in einem ersten Gespräch.

Lawrence Aongo ist studierter Politologe. In seinem Bürojob ist er aber schon lange nicht mehr glücklich. Ihn zieht es in die Natur, und schließlich gründet er eine eigene Farm mit einer kleinen Schweine- und Geflügelzucht. Jedoch sind in Kenia die Perspektiven schlecht, die wirtschaftliche und politische Lage ist instabil. Aufgrund dessen sucht Lawrence nach einer Möglichkeit, in Deutschland neu anzufangen.

Mit Sprachkurs und Unterstützung zum passenden Betrieb

Der junge Mann weiß genau, dass er nach Deutschland, genauer nach Bayern möchte, da auch seine Schwester bereits seit einigen Jahren in der Nähe von Rosenheim wohnt. 

Den Politologen zeiht es in die Natur

Das macht es für Lawrence einfacher, da er mithilfe seiner Schwester schon mit der Wohnungssuche starten kann. Durch ihre Erfahrungen weiß er außerdem bereits, dass es wichtig ist, die Sprache zu lernen, bevor er die Reise nach Deutschland antritt. Also besucht er in Kenia einen Deutschkurs, bevor er sich bewirbt.
Susann Liebe sucht innerhalb der Mitglieder des Verbandes gezielt nach einem Betrieb in der Nähe von Rosenheim. So erfährt auch die Firma Hubert Fischer von der Bewerbung.

Bürokratische Hürden als Hindernis

Der Betrieb hat schon in der Vergangenheit sehr gute Erfahrung mit Mitarbeitern aus dem Nicht-EU-Ausland gemacht. Zwei Pakistani waren bereits als Helfer im Team integriert und unterstützten es tatkräftig. Doch leider konnten die beiden motivierten Helfer nicht bleiben, weil die gesetzlichen Bestimmungen unüberwindbare bürokratische Hürden in den Weg gestellt hatten. Ein großer Verlust für den Betrieb, menschlich wie wirtschaftlich.

Bürokratische Hürden erschweren die Integration von internationalen Arbeitskräften

Gemeinsam stark: Unterstützung und Motivation überwinden alle Hürden

Die bürokratischen Schritte während des Bewerbungsprozesses und des Einreiseverfahrens von Lawrence Aongo übernimmt Susann Liebe. Der Betrieb Hubert Fischer wird durch die Unterstützung optimal begleitet. Innerhalb des Betriebes wird im Team über die Aufnahme eines ausländischen Mitarbeiters gesprochen. Dabei wird auf allen Seiten der deutliche Wille spürbar, den jungen Mann so gut wie möglich zu unterstützen. Sprachbarrieren? Klar wird es die geben, aber auf der Baustelle kennt man das. Man versteht sich, spricht mit Händen und Füßen. Was wirklich zählt, ist die Motivation und die Begeisterung für den Job.

Die ersten Arbeitswochen nach der Einreise

Seit Anfang November ist Lawrence Aongo nun im Betrieb Hubert Fischer in Untershofen am Simssee. Zurzeit arbeitet er viel im Bereich Stauden bzw. in der betriebseigenen Staudengärtnerei. Alle freuen sich auf die nächsten Wochen und Monate mit dem neuen Mitarbeiter. Darüber hinaus ist bereits geplant, Lawrence in den Wintermonaten, wenn nicht so viele bauliche Projekte durchgeführt werden können, zusammen mit den Auszubildenden an internen Schulungen teilnehmen zu lassen.

Hilfsarbeiten im Bereich Stauden
Lawrence Aongo gewöhnt sich in der neuen Arbeitsumgeben ein

Lawrence Aongo hilft dem Team von Hubert Fischer Garten- und Landschaftsbau bereits tatkräftig.

In Kenia hielt Aongo Schweine auf einer Farm.

Lawrence Aongo hielt eine kleine Geflügelzucht, die jetzt von der Familie in Kenia weitergeführt wird. 

Alle Fotos: Susann Liebe und Hubert Fischer Garten- und Landschaftsbau GmbH